Ein Zauberstab wird geschmiedet

Die KulturFeuerStiftung stiftet Können und Wissen

Die Idee zur KulturFeuerStiftung ist über Jahre gewachsen, wortwörtlich. Im Jahr 2000 hat Andreas Rimkus mit vielen Gästen im Garten seines Ateliers in Springe (Niedersachsen) 2000 kleine Hammerköpfe auf Eschenzweige gesteckt, um nach einigen Jahren daraus einen „Hammerflügel“ zu schaffen. Es sollte entweder ein Musikinstrument entstehen, oder die Hämmer sollten „Flügel“ bekommen. Als der Eisenwald sechs Jahre später reif für die Ernte war, beschloss der Schmied, dass das die Hämmer „Flügel“ bekommen sollten: Zusammen mit einer ARTAktie „fliegen“ die Hämmer seit dem zu den Menschen, die die KulturFeuerStiftung mit mindestens 100 € unterstützen.

Bei seiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hat Andreas Rimkus immer wieder festgestellt, wie fasziniert die Jungen und Mädchen vom Schmieden sind. „Sie merken, dass sie mit ihren eigenen Händen etwas gestalten können. Sie sind mit Feuereifer dabei.“ Andererseits deckt das Schmieden bei vielen Kindern Defizite auf. Wenn sie z.B. aus dem schwarzen Wassereimer, in den die glühenden Zauberstäbe zum Abschrecken geworfen werden, einen erkalteten Zauberstab herausfischen sollen, ziehen manche einen dünnen Draht hervor, oder ein Stück Kohle „Sie können mit ihren Fingern nicht das Bild nachvollziehen, das ihnen der Kopf vorgibt. Ganz einfach weil sie den Prozess in die andere Richtung nie vollzogen – also „begriffen“ – haben“, weiß Andreas Rimkus.

Der Künstler möchte deshalb möglichst vielen Kindern ermöglichen, sich selbst mit den Vier Elementen: Feuer-Erde-Wasser-Luft auszuprobieren und so außerdem das immaterielle Kulturerbe des Schmiedes vor dem Aussterben zu bewahren. Geschehen kann das unter anderem mit dem mobilen Schmiedelabor, das Andreas Rimkus entworfen und mit vielen Helfern gebaut hat. Diese fahrbare Skulptur hat die Form eines Ambosses und beherbergt in ihrem Bauch vier Essen, sieben Ambosse (einer davon für Rollstuhlfahrer) sowie zahlreiche Hämmer und Zangen. Dazu gibt es einen multimedialen und interaktiven Informationsterminal, an dem die Schüler die erlebten physikalischen Prinzipien nach getaner Arbeit vertiefen können.

Das Gründungskapital der KulturFeuerStiftung beträgt 20.000 Euro und 16 Cent. Maßgebliche Förderer sind der Verband der Deutschen Massivumformer sowie bislang 150 Einzelstifter, die als Dank für Ihre Spende einen der 2000 Hämmer aus dem Eisenwald erhalten haben.